Die Chronik weiter unten berichtet über die Entstehung und den Werdgang der Musikkapelle Marquartstein aus den letzten Jahrzehnten.
Aber auch aus der jüngeren Vergangenheit gibt es Interessantes zu bestimmten Anlässen und Aktivitäten zu berichten. Zumeist sind dies neben den "besonderen Anlässen" auch unsere jährlichen Josefi-Konzerte, die Bayrisch-Böhmischen Konzerte und auch die Kirchenkonzerte.
Dass wir nicht nur zum Musizieren zusammenkommen, zeigen die Bilder und Artikel über unsere Ausflüge.
Viel Spaß beim Herunterladen der PDF-Dateien und dem anschließenden Lesen !
Doppelkonzert im Steinbruch
Das Steinbruch Doppel-Konzert mit der Musikkapelle St. Andrä, das im Rahmen der Partnerschaftsfeiern geplant war, musste wetterbedingt leider in der Turnhalle der Achental-Realschule stattfinden. Zu einem Bericht aus der OVB-Zeitung gelangt man hier.
Eng verbunden mit der Gemeindegründung ist die Entstehung unserer Musikkapelle. Mit der Einstellung von Heinrich Wimmer sen. als Gemeindesekretär hatte man auch in Hinblick auf den kulturellen Aufbau der Gemeinde einen sehr musikalisch begabten Mann gefunden, der sogleich die diesbezügliche Lücke im Ort, zur Freude aller, aktiv ausfüllte.
Zunächst übernahm er in seiner Freizeit die Leitung des Kirchenchors, auf dem kurze Zeit später die Gründung der Musikkapelle folgte. Folgende Personen hatten sich zur Gründung im Jahre 1938 zusammengefunden:
Heinrich Wimmer (Dirigent), Josef Gmeiner (Bass), Franz Schmid (1. Trompete), Willy Drickl (Flügelhorn), Anton Holzner (2. Tenorhorn), Georg Huber, (3. Tenorhorn), Georg Kaltschmid, (2. Trompete), Georg Huber (Es-Trompete), Georg Niederbichler (Posaune);
Im Frühjahr 1939 fanden dann die ersten öffenlichen Auftritte der Kapelle statt. Als Probenraum diente den Musikern die Wohnung ihres Dirigenten Wimmer über den Räumen der damaligen Gemeindeverwaltung in der Alten Dorfstraße.
Im Sommer 1947 tat man sich wieder zusammen, diesmal mit einer erweiterten Besetzung:
Heinrich Wimmer (Dirigent), Franz Schmid ( 1. Trompete), Josef König (Flügelhorn), Josef Moritz (B-Klarinette), Herbert Zaiser (Baßtrompete), Konrad König (Bass), Josef Gmeiner (Bass), Willy Drickl (Tenorhorn), Hans Hörterer (Es- Klarinette), Franz Fürst (Es-Trompete), Heinrich Wimmer jun. (Tenorhorn), Josef Plenk (Schlagzeug), Anton Holzner (Basstrompete); (Anton Holzner konnte nur noch bei bestimmten Aufführungen mitwirken, er hatte im Krieg ein Bein verloren). Am Ende des Jahres kamen dann noch Josef Voitenleitner, (B-Klarinette) und Anton Holzner jun. (Trompete) hinzu.
Die einzelnen Mitglieder verpflichteten sich jetzt, als Aktive nur der Musikkapelle Marquartstein anzugehören und keiner anderen beizutreten, solange die Kapelle besteht. In erster Linie stellte man es sich zur Aufgabe, die heimatliche Musik zu pflegen und zu fördern. Ihr Engagement hierbei bewirkte, dass es in den Folgejahren zunehmend mit der Kapelle aufwärts ging. Allein 1948 wurde auf neun Veranstaltungen aufgespielt, angefangen bei Faschingsbällen über Almtänze bis hin zu Hochzeiten. 1950 musizierte man dann erstmals auch außerhalb der Gemeinde, so bei einem Fest in Bernau und beim Gaufest in Prien. Beim letzteren spielte als neuer Schlagzeuger übrigens Mattias Strohmayer mit. Im selben Jahr war es der Kapelle auch wieder möglich, Musik-und Notenmaterial zu kaufen. Restliche Einnahmen wurden auf die Mitglieder aufgeteilt, sodass die Kasse vorerst leer blieb. 1951 fand dann das Gaufest in Marquartstein statt
Neben den musikalischen Veranstaltungen fand auch noch so manche interne Zusammenkunft statt, die auch mal ein etwas feuchtfröhliches Ende nahm. Nach erfogreichen Jahren war der Fortbestand der Musikkapelle seit 1954 wegen zunehmendem Mitgliederschwundes, auf Grund der Altersstruktur und des Wegzuges einiger Stützen der Kapelle, betroht. 1957 war man schließlich gezwungen, die Musikkapelle aufzulösen.
Nachdem 4 Jahre lang keine Kapelle im Ort aufspielte, trat im November 1961 auf der Versammlung des Veteranenvereins der 1. Vorsitzende Franz Greiner für die Wiedergründung einer Musikkapelle im Ort ein. Er betonte dabei, dass es auf die Dauer unhaltbar sei, Marquartstein ohne eigene Musikkapelle zu sehen, und bracht darüber hinaus zum Ausdruck, sich für die Gründung persönlich einzusetzen, wenn auch von Seiten seiner Vereinsmitglieder und der Gemeinde die nötige Unterstützung vorhanden wäre. Spontan sagte 1. Bürgermeister Georg Mayr die Unterstützung der Gemeinde zu und der Gemeinderat bewilligte insgesamt einen Zuschuss für die Beschaffung von Musikinstrumenten in Höhe von 2000.- DM. Den Grundstock zum Aufbau der Kapelle legte jedoch Herr Richard Geßner, der mit dem großzügigen Betrag von 6500.- DM den Ankauf von 16 Instrumenten ermöglichte, wobei daneben auch viele andere Spenden von Seiten der Bevölkerung zu diesem Zweck eingingen. In Anton Edenhoffer fand man schießlich den geeigneten Mann für die Leitung der Musikkapelle.
Der Probenbetrieb konnte aufgenommen werden und beim "Bernauer" fand man den geeigneten Raum dafür. Die ersten Proben nach dem Fasching 1962 klangen gar schauerlich. Es ist dem Leiter der Musikkapelle Anton Edenhoffer schon hoch anzurechnen, dass er diese Anfangszeit "ausgehalten" hat und bis zur Fronleichnamsprozession das Kunststück fertigbrachte, dass die Kapelle erstmals auftreten konnte.
Jetzt stand die Anschaffung einer einheitlichen Bekleidung für die Musikanten an. Wieder war es der Gönner und Förderer Richard Geßner, der durch einen Zuschuss und durch Auslage der Mittel dieses Problem aus der Welt schaffte. Man sieht, die Finanzen waren ein immerwährendes Problem. Der 1961 gegründete Musikverein unter der Leitung von Franz Greiner brachte durch seine Mitgliedsbeiträge der passiven Mitglieder auch weitere erforderliche finazielle Unterstützung für den weitern Aufbau und Ausbau der Kapelle. Der Gründer selbst bemühte sich, Spenden für Instumente und Notenmaterial aus der Bevölkerung zu bekommen, und wenn er anklopfte wurde ihm bereitwillig gespendet. Allen, die zur Erhaltung und dem Ausbau der Kapelle in der schwierigen Zeit des Aufbauens beigetragen haben, gilt an dieser Stelle unser Dank und die Wertschätzung der Musikkapelle.
Die Musikkapelle Marquartstein nahm seit seiner Wiedergründung an den alljährlichen Wertungsspielen des Bezirkmusikbundes mit großem Erfolg teil. Das Bezirksmusikfest vom 16. und 17. Juni 1968 mit seinem sehr harmonischen Verlauf kann wohl als Höhepunkt des Schaffens von Anton Edenhoffer bezeichnet werden. Er wendete sich vor allem der weiteren Ausbildung der Jungmusikanten zu und gründete sogar eine Jugendkapelle, die sich jedoch nach seinem Weggang von Marquartstein auflöste.
Im Jahre 1968 verstarb im Alter von 62 Jahren der erste Musikmeister und Gründervater Heinrich Wimmer sen. 1971 übernahm dann sein Sohn, Heinrich Wimmer jun., ebenfalls musikalisch sehr begabt, dieses Amt. Er trat jedoch mit der Aussage an, die Kapelle nur solange zu führen, bis ein neuer Dirigent gefunden wurde. Bis 1981 hatte dann doch seine Dirigentenschaft gedauert und nach 10 Jahren aufopferungsvoller Tätigkeit wurde Hans Nothegger aus Reit im Winkel als Nachfolger ausgewählt. In dieser Zeit standen ihm in der Vorstandschaft zur Seite: Andreas Rauch, Matthias Dögerl, Franz Gehmeier, Georg Huber, Norbert Memminger.
(Georg "Irg" Huber, Norbert Memminger 1972)
Alle kirchlichen und weltlichen Feiern in der Gemeinde wurden von der Kapelle umrahnt und mitgestalltet. So war sie unter anderem Festkapelle beim Gautrachtenfest 1976, bei den Partnerschaftsfeiern 1979 und beim Schützenfest 1981. Darüberhinaus oblag ihr die Abhaltung der Standkonzerte, die an verschiedenen Standorten abgehalten wurden.
Die Probenräume mussten in dieser Zeit mehrmals gewechselt werden. Zunächst war die Kapelle nach der Erbauung der Volksschule am Wurzerweg im Keller untergebracht, anschließend im Pfarrheim bis schließlich der Kapelle im Speicher des Schulhauses an der Burgstraße ein Raum zur Verfügung gestellt werden konnte, den sie auf ihre Kosten unter erheblichen Zeitaufwand ausbaute.
Der auf Drängen von Heinrich Wimmer jun. ausgewählte Dirigent Hans Nothegger wurde nun mit der Ausbildung der Musiker betraut und im Jahr 1881 durch die Gemeinde halbtags angestellt. Er half durch seine Arbeit den notwendigen Nachwuchs für die Kapelle heranzubilden und somit die Zukunft der Musik in Marquartstein zu sichern.
Bilder unten:
(Waldfest 1975) - zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken -
1984 wurde, durch den Entschluss, einen Musikpavillion zu bauen, ein weiterer Meilenstein für die Muskikkapelle gesetzt. Das Grundstück stellte die Gemeinde zur Verfühgung, die Planung übernahm Norbert Memminger, auch aktiver Musikant, und die Arbeiten wurden zum größten Teil in Eigenleistung des Musikvereins mit den heimischen Handwerkern durchgeführt. Am 30. September erfolgte die feierliche Einweihung, bei der auch die Musikkapelle des Partnerortes St. Andrä/Südtirol eigens anreiste. Für Hans Nothegger waren dies entscheidende Jahre seines Wirkens in der Musikkapelle M´stein, was sich auch in den Leistungen der Kapelle bei Wertungsspielen niederschlug.
Ende 1985 wurde die Musikschule Marquartstein an die Musikschule Grassau angegliedert, um auch den Marquartsteiner Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen den Musikunterricht zu den selben Bedingungen wie Grassauer Interessenten zu ermöglichen, was heissen soll, auch für die Marquarsteiner den instrumentalen Bereich zu erweitern. Im Jahr 1987 gab Hans Nothegger die Leitung der Kapelle ab, da er in seiner Heimatgemeinde Reit im Winkl dringend gebraucht wurde. Beim Erntedankfest verabschiedete man ihn und führte gleichzeitig Georg Holzner als neuen Dirigenten ein.
Unter der Leitung von Georg Holzner fuhr die Musikkapelle nach Ungarn, wo neben dem gesellschaftlichen Teil auch ein Standkonzert auf dem Programm stand.
Nebenbei wurde in vielen kleinen Gruppen musiziert wie z.B. zur Unterhaltung der Grenzbeamten.
Bilder unten:
("Grenzmusi" Ungarnreise 1990)
(Ungarn 1990)
(Die lange Busfahrt hinterließ Spuren)
(Konzert in Ungarn 1990)
- zum Vergrößern bitte auf die unteren Bilder klicken -
Musikalischer Höhepunkt jedes Jahr ist mitte März unser Jahreskonzert. Die Vorbereitungen mit vielen Register- und Gesamt-Proben beginnen bereits am Ende des Vorjahres, denn das Musik-Repertoire birgt so manche Überraschung, die sehr ausgiebig geprobt werden muss.
Um dem immer größeren Zuhörerandrang und der stetig wachsenden Kapelle gerecht zu werden, nutzen wir seit dem 5. Josefi-Konzert (in 2007) die Turnhalle der Realschule Marquartstein, da der Saal im "Gasthof Prinzregent" diese Personenanzahl nicht mehr aufnehmen konnte.
Es ist jedesmal ein anstrengendes aber auch sehr schönes Wochenende, die schlichte Turnhalle in einen Konzertsaal zu verwandeln. Dies ist nur mit sehr viel Zusammenhalt der Kapelle möglich und wir sind stolz darauf dass es jedes Jahr ein bisschen schneller geht.
Natürlich bleib auch der gesellschaftliche Teil nach dem Konzert nicht auf der Strecke und es wird mit den Zuhörern gebührend gefeiert.
Dank unserer guten Zusammenarbeit ist das Josefikonzert immer mit sehr großer Erfolg verbunden und wir freuen uns schon jetzt aufs nächste Jahr.
Fest in das Jahreprogramm eingebunden sind auch die Bayrisch-Böhmisch Konzerte, die meist im Herbst wechselweise in den Sälen der Marquartsteiner und Staudauer Gasthöfen stattfinden.
Nachfolgen eine Bildergalerie zum Ansehen:
Alle zwei Jahre veranstalltet die Musikkapelle Marquartstein ein Kirchenkonzert in der Kath. Pfarrkirche "Heilig Blut". Ausschlaggeben verantwortlich dafür war unser damaliger Dirigent Rupert Kamhuber, der es zu beginn seiner Tätigkeit in Marquartstein (2001) der Vorstandschaft nahebrachte ein Kirchenkonzert zu veranstallten. Seit diesem Zeitpunkt ist es aus unserem Terminkalender nicht mehr weg zu denken und wird auch von seinem Nachfolger, Konrad Müller, in bewährte Qualität weiter aufgeführt.
Im Anschluss an die Fronleichnam Prozession veranstalltet die Musikkapelle Marquartstein jedes Jahr einen Frühschoppen. Neben der musikalischen Unterhaltung werden die Gäste mit Getränke und Speisen bestens versorgt.
Nur wenige Wochen danach spielen wir mit einem Kirchenzug und anschließendem Standkonzert zum jährlichen Pfarrfest auf.
Dank gutem Wetter waren die letzten Jahre immer ein großer Erfolg.
Ebenfalls im Sommer schnüren wir die Wanderschuhe und Rucksäcke und machen uns auf zur musikalischen Gestaltung der Bergmesse bei der Berwachthütte am Hochgern. Zum Glück werden die Instrumente und Noten mit dem Auto der Bergwacht transportiert, so daß wir frisch aufspielen können :-)
(Vielleicht liebäugelt auch jemand mit einem freien Sitzplatz im Auto ?)
Anlässlich unsere Ortspartnerschaft mit St. Andrä/Südtirol schlug es uns in das wunderschöne Bergdorf über den Brennerpass, oberhalb von Brixen.
Im Jahre 2004+2005 fuhren wir am letzen Januar Wochenende zum Skifahren in unsere Partnergemeinde St. Andrä in Südtirol. Wir bezogen beide male Quartier beim Summerer Hof in Melaun wo uns ein Musikkolege aus St. Andrä recht herzlich aufnahm. Nach wunderschönen Skitagen mit reichlich Apre´Ski ließen wir die zwei Wochenenden am Abend mit reichlich Musik und gutem Essen gemütlich
In 2007 und 2008 verbrachten die Skifahrer der Blaskapelle bei traumhaften Wetter ein Wochenende am Wildkogel. Neukichen lieg am Füße des Großvenediger, welcher uns ein grandioses Panorama bescherte. Untergebracht waren wir im Bergrestaurant an der Bergstation in luftiger Höhe von 2100 m. Eine angenehme Gesellschaft, traum Wetter, Großbvenediger und Großglockner zum greifen nah und einen guten Schnee, wenn auch a bissal wenig.
In 2008 hatten wir traumhafte Bedingungen und dadurch zwei wunderschöne Skitage mit viel Spass und guter Stimmung. Dank unserem Rodler (auf dem letzten Bild in der Bildergalerie unten) kamen auch ein paar schöne Bilder zustande. Danke Christoph.
Dank einiger Almwanderungen im Sommer kommen auch die nicht Ski-Fahrer der Musikkapelle auf ihre Kosten.
Die Bilder aus der Galerie unten führen nicht nur uns vor Augen, wie doch die Jahre vergehen :-)
Genießen Sie die Bilder und starten Sie die Galerie, in dem Sie auf ein Bild klicken.
Seeräuberspiel in Unterwössen (2020)
In 2020 brachte die Musikkapelle Marquartstein e.V. die Zigeuner-Gruppe beim Seeräuberspiel in Unterwössen in Stimmung. Dabei wurde mit viel Phantasie die "neue Tracht" ausprobiert. Ob sie aber auch bei den nächsten Stand-Konzerten zum Einsatz kommt, ist nicht sicher ;-)
Raftingtour und der Grillabend (2020)
Da unser Schlagzeuger Horst Lehnert „nebenbei“ auch noch Rafting-Touren auf der Ache leitet, fand mit „Kapitän“ Horst und seinen Kollegen für die „Mutigen“ unter den Musikern eine feucht fröhliche Tour auf der wilden Ache von Kössen nach Schleching statt.
Es war weder „Mann noch Frau über Bord“ zu beklagen. So konnten sich alle Rafting-Teilnehmer als auch die „an Land gebliebenen“ auf dem Grillabend in Garten der Familie Frank reichlich stärken und die verbrauchten Kalorien mit Fest- und Flüssigstoffen wieder auffüllen.